Der 7. März 1945 ist noch heute im Gedächtnis von Bad Homburg. Möglicherweise sind die Ereignisse dieses Tages auf einen Fehler zurückzuführen. Einen Fehler in der vorherigen Planung? Die Heddernheimer Kupferwerke waren wohl ursprünglich als Ziel der Bombardierung vorgesehen, aber dies nicht am 7. März, sondern einen Tag später. Vielleicht hat die zuständige Person schlichtweg die Bombe versehentlich ausgeklinkt. An einer mangelnden Sicht sollte es nur schwer gelegen haben. Die Bombenlast hat Bad Homburg getroffen. Viele Gebäude wurden zerstört und Menschen verloren ihr Leben.

Doch auch Absicht ist nicht vollkommen auszuschließen. Als sich der Jahrestag der Bombardierung zum 40. Mal jährte, das ist nun 20 Jahre her, fiel das Augenmerk auf eine weitere Begründung. Jakob Sprenger, damals NS-Gauleiter, soll am 8. März einige Nazi-Anhänger eingeladen haben. Dieses Treffen habe im Kurhaus von Bad Homburg stattgefunden. Jedoch soll es kurzerhand auf den 9. März verschoben worden sein. Genau diesem Treffen habe der Bombenangriff ursprünglich gegolten.

Sowohl den Angehörigen als auch den zahlreichen Opfern dieser Angriffe sind derartige Spitzfindigkeiten relativ gleichgültig. Friedrich Hoffmann, tätig als Heimathistoriker, erzählt in seinem Werk “Lebendiges Bad Homburg” davon, dass der Fliegeralarm rund 646-mal ausgelöst worden sei. In den letzten 90 Kriegstagen sollen etwa 315 Male die Sirenen ertönt sein. Zahlreiche Häuser sind vollkommen dem Erdboden gleich gemacht worden, ebenso viele beschädigt. Rund 16,8 Millionen Reichsmark sind für den kompletten Schaden errechnet worden.

Weiterhin näherten sich, am 8. März des Jahres 1945, US-Flugzeuge aus Richtung Norden. Innerhalb nur weniger Minuten fielen quer über die Stadt eine Vielzahl an Brand- und Sprengbomben. Dieser Angriff erstreckte sich von der Bahnhofsgegend bis in die Gymnasiumstraße.

Am 30. März 1945, dem Karfreitag, fand der Krieg in Bad Homburg schließlich sein Ende. Dieses Ende untermalten zahlreiche US-Panzer in der Stadt. Mehr als 50 Millionen Menschen haben diesen Krieg mit ihrem Leben bezahlt.