Wer auf dem Berg in der Nähe des Römermuseums im saarländischen Homburg steht und die Reste der einstigen Abtei Wörschweiler vor sich sieht, kommt nicht umhin, sich mit den teils tragischen, teils skandalösen Geschichten, welche sich um dieses Kloster ranken, zu befassen.
Ordenswechsel
Im Jahr 1131 n. Chr. entstand an besagter Stelle ein Benediktinerkloster mit Kirche. Dreißig Jahre später wurde es aufgrund der Entscheidung der Grafen von Saarwerden, die als die Stifter des Klosters galten, das Zuhause von Zisterziensern. Diese vergrößerten die Kirche. Jene bauliche Veränderung ist der Grund dafür, dass heute auf der Höhe die Ruine im romanischen Stil zu erkennen ist.
Bedenkliches Wirken der Äbte und Mönche
Jenseits der religiös-klösterlichen Aufgabe von “Ora et labora”, “Bete und arbeite”, wurden wegen des Lebensstils der Äbte und Mönche des Zisterzienser-Ordens immer wieder Zweifel laut. So gab es aus Homburg Beschwerden beim damaligen Abt Nikolaus über den “mangelnden Eifer” seiner Priester in der Seelsorge. Dann galt genau jener Abt als geschäftstüchtig. Schließlich musste sich dieser der weltlichen Obrigkeit beugen – sie übernahm den Wirtschaftsbetrieb. Als er 1558 starb, kamen seine beiden letzten Mönche Heinrich und Philipp in Haft, wurden später jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.
Ein Opfer der Feuersbrunst
Im März 1614 begann die Geschichte der Abtei Wörschweiler ihren tragischen ersten Lauf zu nehmen. Ein vom Zweibrücker Herzog eingesetzter Verwalter hatte Schlangen und Ungeziefer um das damals bereits unbewohnte Kloster zu entfernen. Er legte deshalb Feuer, welches sich schnell ausbreitete und die Bauten erfasste. Die Abtei Wörschweiler brannte lichterloh und verglühte zu Schutt und Asche. Pfalzgraf Johann veranlasste später, die Wirtschaftsgebäude zu einem Teil wieder aufzubauen. Dann nahm die Klostergeschichte ihren tragischen zweiten Lauf, denn dieser Gebäudekomplex fiel im Dreißigjährigen Krieg ebenfalls den Flammen zum Opfer. Deshalb erinnern heute nur noch der Grundriss sowie einige Ruinen der ehemaligen Abtei an ihre tragische Geschichte.